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Korn, Das In Die Erde – Pfr. Martin Dubberke

Eines meiner liebsten Passionslieder ist "Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt. " Ich liebe dieses Lied, weil es so einfach, so schlicht ist und auf so wunderbare Weise für Tod und Auferstehung steht, für das Vergehen und das Werden. Jeder von uns, der einmal als Kind, eine Tüte mit Samen gekauft hat und in einem Topf oder Beet ausgesät hat, weiß, mit welcher Neugier, Ungeduld und vor allem Vorfreude man darauf wartet, dass endlich ein kleiner Keim mutig aus dem Dunkel der Erde, das Licht der Welt erblickt. Und von da an, kann man es kaum erwarten, dass es wächst und wächst und irgendwann einmal blühen und auch Frucht tragen wird. Mit dem Wachsen und Werden dürfen wir Geduld lernen. Und ebenso ist es mit der Liebe. Sie wächst und ihr Halm ist grün und besonders zart und empfindlich. Am Anfang ist die Freude und Begeisterung groß über das Aufkeimen der ersten zarten Gefühle. Man begegnet einander vorsichtig und in aller Sensibilität, weil man das zarte Pflänzlein nicht zerstören will.

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Evangelisches Gesangbuch 98 EG 98:0 Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt 98:1 Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt, Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt – Liebe lebt auf, die längst erstorben schien: Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün. 98:2 Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab, wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab. Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn? Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün. 98:3 Im Gestein verloren Gottes Samenkorn, unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn – hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien: Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

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Im Urlaub war ich früher häufig auf dem Bauernhof meiner Großeltern. Ich war als Kind fasziniert davon, mit welcher Kraft die Pflanzenhalme die Erde förmlich durchstoßen. Spitz und hart waren die grünen Halme, ich fühle es noch heute, neugierig hatte ich sie betastet. Liebe wächst wie Weizen. Liebe mag weich klingen, sie ist die stärkste Kraft, die es auf der Welt gibt. Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich, sagt das Hohelied der Bibel. Jesus hat uns gezeigt, dass sie stärker als der Tod ist und selbst das Totenreich ihr nicht widerstehen kann. Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün. Liebe ist nicht logisch. Und so kann es auch sein, dass Gott seine Menschen liebt, so unlogisch das auch eigentlich ist. Denn, logisch betrachtet, lohnt sich der ganze Aufwand kaum. Und, objektiv betrachtet, sind wir weder schön noch sonderlich liebenswert, mit all unseren Dornen und Stacheln und im Gestrüpp verfangenen Lebensträumen. Aber der Bauer fragt nicht, ob wir die Saat wollen.

Er sät. Für uns. Und seine Rechnung geht auf