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Auf jeden Fall gibt es Metaphern wie windstille und Schatten. Das Gedicht kann man auf die Situation von DDR-Bürgern beziehen, die nach dem Mauerfall gemerkt haben, wie sehr sie sich eben an die (Auch geschützten) Verhältnisse in Ost Deutschland gewöhnt hatten. In gewisser Weise sorgte die Abschottung auch für einen gewissen Schutz, während sie jetzt dem Wind der Freiheit ausgesetzt sind, der nicht nur positiv ist. Was den Schluss angeht, so bedeutet ja wohl, dass man in der Zeit der Unterdrückung für vieles eben auch eine Entschuldigung hat, während man jetzt plötzlich in der Freiheit eine ganz andere Verantwortung für sich hat. In der DDR hatte zum Beispiel jeder einen Arbeitsplatz, auch wenn der nicht rentabel war, Reiner Kunze DIE MAUER Als wir sie schleiften, ahnten wir nicht, wie hoch sie ist in uns Wir hatten uns gewöhnt an ihren horizont Und an die windstille In ihrem schatten warfen alle keinen schatten Nun stehen wir entblößt jeder entschuldigung

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Was können junge Leute von Reiner Kunze lernen? In einem Essay mit dem Titel "Wenn wieder eine Wende kommt" schreibt Kunze: "Geschichte wiederholt sich nicht, heißt es, aber es gibt Ideologien, deren die Menschheit nie Herr werden wird, und der Weg von der Demokratie in die Diktatur kann demokratisch sein. " "Lebt nicht mit der Lüge! ", sagen deshalb Alexander Solschenizyn und Reiner Kunze denn auch. Seid widerspenstig, gebt nicht den Untertan, wie ihn Reiner Kunze persifliert: " Mein junge, ein guter Deutscher / Schläft auf kommando ein / Und wenn in Deutschland geschlafen wird, / darf keiner munter sein. " Zum Ende schweift unser Blick von Kunzes eindrucksvollem Werk nach Stockholm. Ihr dort, möchte man ausrufen, Ihr in Eurem schlauen Komitee: Warum habt Ihr Reiner Kunze bislang verschlafen? " Der Verfasser ist Vorsitzender des Kuratoriums Deutscher Schulbuchpreis. Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf mit Hintergründen und Analysen.

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Material > Literatur 5. Die Mauer in Literatur und Kunst 5. 1 Literarische Prosa (West) Kunze, Reiner Die wunderbaren Jahre, Frankfurt am Main 1987. Aus hunderten von Gesprächen mit Schülern, Lehrlingen, Arbeitern und Soldaten der Nationalen Volksarmee und aus Erfahrungen mit seiner eigenen Tochter entstanden diese Prosatexte, in denen Kunze mit knappen Worten den Alltag von Jugendlichen in der DDR schildert. Entstanden sind Gedichte über den Hass auf den "Klassenfeind", die sozialistische Wehrerziehung, Machtausübung und Unterdrückungsmechanismen. Nach Erscheinen der Erstausgabe in der Bundesrepublik 1976 wurde Kunze aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen, ein Jahr später übersiedelte er in die Bundesrepublik.

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Als wir sie schleiften, ahnten wir nicht, wie hoch sie ist in uns Wir hatten uns gewöhnt an ihren Horizont Und die Windstille In ihrem Schatten warfen alle keinen Schatten Nun stehen wir entblösst jeder Entschuldigung () Antworten Beitrag melden

Im letzten Teil von Vers 9-10 wird die Gegenwart kurz nach dem Mauerfall vorgestellt, wo die Menschen entblößt beschrieben werden, demzufolge mit keinerlei Besitz und möglicherweise auch verlegen über das Vergangene. Denn der Schatten der Mauer ist nicht mehr da, um ihnen eine Scheinwelt der Sicherheit zu errichten, sondern sie stehen im Grunde nun vor der Wahrheit und Realität, in der sie sich auch hinter keiner Rechtfertigung bzw. Entschuldigung verstecken können. Abschließend denke ich, dass sich dieses Gedicht nicht nur kritisch dem politischen System der DDR zuwendet. Kunze hat jenes auch aus gesellschaftskritischen Gründen verfasst, die auf die Missstände der DDR-Bevölkerung hinweisen bzw den geringen Widerstand und die Gewohnheit an all diese Umstände anprangern.