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Dieser hatte uns das Buch in einer Farbigkeit präsentiert, wie wir uns den magischen Realismus Lateinamerikas halt so vorstellten. Dagmar Ploetz nimmt ein wenig von dieser Würze weg. Der Satzbau ist manchmal etwas kantiger, die Sprachmelodie nüchterner. In Zweifelsfällen hat sie nach eigenen Worten eher auf Knappheit denn auf Ausmalung gesetzt. Das ist zunächst mutig und nicht sonderlich marktkonform. 3596509815 Hundert Jahre Einsamkeit Roman Fischer Taschenbib. Doch Ploetz ist eine Expertin lateinamerikanischer Literatur: Neben Büchern von Gabriel García Márquez hat sie unter anderem Allende und Vargas Llosa übersetzt. Sie weiß, was sie macht und erspürt das Wesen des Originals nicht nur durch die Sprache, sondern auch im Kontext anderer Bücher und seiner Zeit. So scheinen wir mit dieser Ausgabe der Urfassung wieder ein Stück näher zu kommen - und das 50 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung. Dieses Buch hatte Gabriel García Márquez zur Stimme Lateinamerikas gemacht, zum späteren Nobelpreisträger und Vorreiter einer Literatur, die unsere Welt so phantastisch und archaisch erzählt, dass durch die Mythen auch unser Leben und unsere Gegenwart hindurchschimmert.

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Und die ist eben individuell und zeitgebunden, und dementsprechend ist nach 50 Jahren einfach, glaube ich, eine Neuinterpretation möglich und nötig. " Frische Luft für die "langweilige" Literaturszene der 1960er Im Fall von "Hundert Jahre Einsamkeit" sei es damals für einen Übersetzer sehr verführerisch gewesen, das Blumige, Üppige in Márquez' Sprache "zu dick zu unterstreichen", so Ploetz. Denn als das Werk 1967 erstmals veröffentlicht wurde, habe es einen "Wirbel frischer Luft" in eine "doch relativ langweilige" Literaturszene gebracht: "Sie war doch stark vom Politisch-Dokumentarischen einerseits bestimmt, andererseits selbstreferenziell im Sinne des Nouveau Roman mit der Beschreibung von Oberflächenphänomenen, konkrete Poesie. Zur Neuausgabe von Márquez' "Hundert Jahre Einsamkeit" - "Übersetzungen veralten schneller als Originale" | deutschlandfunkkultur.de. Es waren alles experimentell eher abstrakte Sachen und das Erzählen an sich stand ja als inadäquat im Raum. Und dass García Márquez mit solcher Begeisterung erzählt, das hat, glaube ich, alle mitgenommen. " Ploetz zufolge ist es dennoch falsch, García Márquez auf das Erzählerische zu reduzieren.

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Und so bewundert Buschmann in seiner minutiösen Analyse der Übersetzung nicht nur Ploetz' präzises Gespür für die Betonungen des spanischen Textes, sondern lobt auch ihr Vermögen die "sachlich-beschreibenden" Passagen originalgetreu wiederzugeben: Anders als bei Meyer-Clason, der stark zum Erklären und Interpretieren neigte, entfaltet sich erst in dieser Version die ganze Wirkung von Marquez' kontrastreicher Sprache, schwärmt der Rezensent.

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So gelingt ein Blick auf die Welt, der auch den Erfahrungen des 21. Jahrhunderts noch mühelos standhält. Ein Klassiker, den zu lesen sich lohnt: immer noch und immer wieder.

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2012 wurde sie mit dem Münchner Übersetzerpreis ausgezeichnet. 2010 erschien von ihr ¯Gabriel Garc¡a M rquez. Leben und Werk® bei Kiepenheuer & Witsch.

Zur Neuausgabe von Márquez' "Hundert Jahre Einsamkeit" Der 2014 verstorbene kolumbianische Literaturpreisträger Gabriel García Márquez © picture alliance / dpa / EFE FILE / Mario Guzman Dagmar Ploetz im Gespräch mit Andrea Gerk · 06. 06. 2017 Einen zeitgemäßen Zugang zu García Márquez' Meisterwerk "Hundert Jahre Einsamkeit": Das will die Neuübersetzung des vor 50 Jahren erschienenen Romans. Beim Übersetzen hat Dagmar Ploetz ganz neue Facetten an dem Werk entdeckt, das den späteren Nobelpreisträger Márquez weltweit berühmt machte. 100 jahre einsamkeit neuübersetzung en. 50 Jahre nach der Erstveröffentlichung von "Hundert Jahre Einsamkeit" bringt der Verlag Kiepenheuer & Witsch eine Neuübersetzung des epochalen Werks von Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez auf den Markt. "Es geht darum, einfach eine der Zeit angemessene Übersetzung zu liefern", sagt Dagmar Ploetz, die die Neuübersetzung angefertigt hat, im Deutschlandfunk Kultur. Denn Übersetzungen veralteten schneller als die Originale. "Das hängt damit zusammen, dass jede Übersetzung eine Interpretation ist.