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Weihnachten In Ostpreußen

> Eine Ostpreußische Weihnacht - Ausschnitt Dora Mross - YouTube

Weihnachten In Ostpreußen Vor Dem Krieg

Dunkel und kalt war es, der Schnee lag dicht auf weiter Flur und eine unheimliche Stille breitete sich draußen aus, während in den gemütlichen Stuben das Feuer knisterte, alte Geschichten erzählt wurden und über allem der Duft von Pfefferkuchen und Tannengrün lag. So erinnern sich viele Menschen an die Weihnachtszeit vergangener Tage in Ostpreußen. Die Beeinfl ussung durch verschiedene Kulturen, eigentümliche Vermischung von Volksgruppen und die unentwegte Veränderung der Bräuche führten zu einer ungewöhnlichen Vielfalt weihnachtlichen Brauchtums – um das Fest auszuschmücken, aber auch das Glück zu locken und das Böse von Haus und Hof fernzuhalten. Viele Erzählungen, Gedichte, Lieder und Bilder widmen sich dieser stimmungsvollen Zeit, einige stammen noch aus dem alten Ostpreußen, viele sind jedoch auch nach der Vertreibung aus der Erinnerung entstanden. Diese Berichte sind oft unveröffentlicht, werden häufi g weitererzählt – wie damals, wintertags vor dem masurischen Ofen. Winter Wonderland - Deutsche Weihnachtsbräuche aus dem Osten. Sie zeugen von der bis heute bestehenden engen Verbindung der Ostpreußen und ihrer Nachfahren mit ihrer Heimat.

Weihnachten In Ostpreußen 2

Darunter darf man sich allerdings keinen Ohrenschmaus, keine Engelsschalmeien vorstellen. Diese "Musik" war gut gemeint, aber nicht sehr wohltönend. Ein Zeitgenosse berichtet: "Ohr- und Herzzerreißend! " Nach beendetem Konzert trat der Stadtschäfer in das Haus, brachte einen kurzen Weihnachtswunsch vor und erhielt zum Dank ein Viergroschenstück, Kümmelbrot und Branntwein. In Ostpreußen durfte während der Adventzeit nicht getanzt werden. Man saß abends zusammen, spann die Schafwolke, webte hübsche Gürtel, strickte Strümpfe und Handschkes als Weihnachtsgeschenke. Weihnachten in ostpreußen 2019. Über allem lag eine große Heimlichkeit, denn jeder sollte mit diesen Geschenken am Heiligen Abend überrascht werden. Der Teig für die Pfefferkuchen wurde vielfach schon im November angesetzt. Dann wurden zum Advent und zum Fest große Plattenkuchen und kleine Pfefferkuchen gebacken, die man mit bunten Bildchen beklebte. Diese Kuchen hing man an den Weihnachtsbaum. Die Kinder sang man mit einem hübschen Wiegenliedchen in den Schlaf: Schlaf ein, mein Kind, Die Stube ist warm, Da draußen tanzt der Flockenschwarm.

Weihnachten im südl. Ostpreußen (1/5) | Ostpreußen, Preußen, Schlesien