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Rezension: „Eine Million Minuten“ Von Wolf Küper | Carlosia Reads Books

Lesenswerte Rezensionen Jeder von uns mag eine gut geschriebene Rezension. Eine Rezension, die ihm wirklich bei einer Entscheidung weiter hilft. Daher lassen sich Rezensionen oft auch bewerten, ob sie nützlich für einen war oder nicht. Dagegen lässt sich aber nicht bewerten, ob eine Rezension auch unterhaltsam war. Unterhaltsame Rezensionen, gibt es so etwas? Ganz sicher. Sogar solche, die in Form und Stil aus der Masse herausragen. Eine solche Perle sagen wir mal in der Süddeutsche Zeitung zu finden, wäre jetzt eher etwas, was der eigenen Erwartungshaltung entspricht. Über so eine Rezension jedoch bei amazon zu stolpern, ist tatsächlich ungewöhnlich. Rezension: „Eine Million Minuten“ von Wolf Küper | Carlosia reads Books. Kunden schreiben für Kunden In der Regel stößt man bei amazon auf Produktbewertungen von eher fraglichem literarischen Wert. Meistens, so zumindest mein Eindruck, schreibt ein Kunde nicht für andere Kunden, sondern sich seinen Frust von der Seele. Eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Produkt unterbleibt, es ist oft eine Momentaufnahme in der jeweiligen Rezension.

Rezension: „Eine Million Minuten“ Von Wolf Küper | Carlosia Reads Books

Es handelt sich hierbei um den 4. Teil der Bergstadtkrimi Reihe, in dem Ariane mehr oder weniger freiwillig die Ermittlungen aufnimmt. Es kann nicht schaden die anderen Teile zu erkennen. Man kommt aber auch in die Geschichte rein, wenn man die Vorgänger nicht kennt. Die wichtigsten Ereignisse bekommt man hier auch im 4. Teil erzählt. Ariane ist weiterhin sehr sympathisch und einfach darauf aus, endlich in Erfahrung zu bringen, wer der noble Spender ist, wenn man diesen als solchen bezeichnen kann. Doch dieses Mal ist es persönlicher und auch gefährlicher als die Teile zuvor. Langeweile kommt hier auf keinen Fall auf. Die Geschichte ist sehr flüssig und lebendig geschrieben. Ich kann hier ohne Bedenken 5 Sterne vergeben!

Dieses Buch setzt sich auf eine eindringliche und gleichzeitig sehr einfühlsame Art und Weise mit dem Thema soziale Medien und deren Auswirkungen auf Kinder auseinander. Im Mittelpunkt steht eine Familie, deren YouTube und Instagram Kanal ein Millionenpublikum erreicht. Auf der einen Seite gibt es die Fangemeinde und Werbeverträge und auf der anderen Seite die Bedürfnisse der Kinder. Diese geraten immer mehr in den Hintergrund bis die kleine Kimmy eines Tages entführt wird. Delphine de Vigan gelinkt es einerseits den Leser tief in den Sog der sozialen Medien zu entführen und gleichzeitig wichtige Themen wie Schutz der Persönlichkeitsrechte der Kinder, Arbeitsrecht und die Langlebigkeit von Informationen im Internet zu thematisieren. Zum Ende hin gibt es einen Ausblick in die nahe Zukunft und wie sich die ungebremsten sozialen Medien auf die menschliche Psyche auswirken. Ein wirklich tolles und wichtiges Buch, welches sehr zum Nachdenken anregt.