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Ein Tief, bei dem ich alles daran setze, dass es nicht noch tiefer sinkt, vorallem jetzt in der dunklen Jahreszeit. Seit diesem Tag habe ich nicht mehr die Oberhand, sondern meine Depression. Meine Depression steuert mich. Eine Woche lang war ich im Zwiespalt mit mir selbst. Soll ich es auf der Arbeit ansprechen oder nicht? Im Hinterkopf die Worte: "Du kannst hier über alles reden. " Nach langem hin und her habe ich eine Woche später meinen Mut zusammen genommen. Ich bat meine Ausbilderin um ein Gespräch. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden – HR ROOKIES-Blog. Zum Zeitpunkt des Gespräches waren alle Räume belegt. Ich weiß noch ganz genau was ich zu ihr sagte: " Mir ist egal wo wir reden können, meinetwegen im Materialraum, solange wir alleine reden können. " Ich war so nervös wie schon lange nicht mehr. Darüber zu schreiben, dass ich an Depressionen leide ist irgendwie etwas anderes, als es laut auszusprechen. Als wir uns in die kleine vollgestellte Abstellkammer eingeschlossen haben, habe ich erst irgendwie um den heißen Brei geredet. Wollte ihr nicht sagen, dass ich an Depressionen leide.
Und dieses Etwas gehört ausgesprochen. Es gehört ausgesprochen, was man denkt, was man fühlt, welche Position man zu etwas hat und auch dann, wenn die eigene Ansicht sich nicht mit dem herrschenden Meinungsbild gleicht. Denn so modern und stark wir alle auch sein wollen, so dürfen wir niemals vergessen, dass wir in unserem tiefsten Inneren sehr zerbrechlich sind. Die Seele eines jeden von uns ist wie ein Glaskabinett, in welchem die größten Schätze und tiefsten Wahrheiten über unsere Persönlichkeit verborgen liegen. Nur sprechenden menschen kann geholfen werden 1. Somit trägt jeder Besucher eine ungeheure Verantwortung, nichts davon, ob mutwillig oder versehentlich, zu zerstören. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir aussprechen, was in uns vorgeht. Wenn nämlich keiner über sein Befinden spricht, wird die Welt zu einem grauen Ort egoistischer Rationalität, in welcher das eigene Befinden keinen Stellenwert mehr hat. Bereits heute ist vieles mit Vorurteilen belastet und findet viel zu wenig Gehör und Anerkennung. Menschen mit Depressionen oder Angststörungen beispielsweise sind mit der ständigen Gefahr starker Stigmatisierung konfrontiert und die daraus resultierende Angst lässt sie über das, was ihnen am meisten am Herzen liegt, schweigen, obwohl sie gerne darüber sprechen würden.