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Mittelalterliche Keramik Bestimmen

"Nachgedrehte Waren" ist ein Sammelbegriff, der Keramik mehrerer Jahrhunderte umfasst und die Gemeinsamkeit zum Ausdruck bringt, dass es sich weder eindeutig um echte in einem Arbeitsgang frei hochgezogene Drehscheibenware noch um rein handgemachtes Geschirr handel ( Gross 1991, S. 21f. ). Der Forschungsstand zu den nachgedrehten Waren ist relativ schlecht ( Schreg 1998, 210). Die Chronologie der nachgedrehten Keramik des 9. /10 Jahrhunderts ist weitgehend ungeklärt, hingegen sind zahlreiche Waren des 11. /12. Jahrhunderts bekannt. Typisch für die nachgedrehte Waren sind Bodenzeichen, die in Südwestdeutschland vom 11. Mittelalterliche und neuzeitliche Keramik - Übungssammlung Uni Tübingen - Form und Funktion. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts geläufig waren. Dabei geht die Tendenz von großen, den ganzen Boden bedeckenden Zeichen hin zu kleineren Zeichen ( Schreg 1998 ebenda). Bei den nachgedrehten Waren handelt es sich also nicht um eine bestimmte Warenart, sondern gemeint ist eine Vielzahl von keramischen Erzeugnissen, die hauptsächlich die Art der Herstellung als gemeinsames Merkmal zusammenfasst.

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Mittelalterliche Keramik Bestimmen 60

Zur absoluten Datierung der Funde diente daher, neben einer Münze und einem dendrochronologischen Datum, vor allem die Importkeramik und nur ausnahmsweise auch die heimische. Im überregionalen Vergleich lässt sich die Keramik von Emden in eine weite Region mit ähnlichen oder gleichen Waren und Formen einordnen. Ihre Erstreckung reicht von Holland entlang der Nordseeküste bis zu den Nordfriesischen Inseln und der Westküste von Schleswig-Holstein. Die Techniken zur Herstellung der Keramik beschränkten sich in Emden auf einfache Verfahren. Mittelalterliche keramik bestimmen 60. Im frühen Mittelalter wurden die Gefäße ausschließlich mit der Hand geformt, seit dem 11. Jh. setzte sich die kombinierte Technik aus handgeformten Gefäßkörper und scheibengedrehtem Rand durch. Bereits bekannte Verfahren wie die Herstellung auf der Drehscheibe, der Brand bei oxidierender Atmosphäre oder die Anwendung von Engobe und Glasur wurde in Emden auch im späten Mittelalter nicht aufgegriffen. Wegen des Fehlens entsprechender Spezialisierung ist es schwierig, die Herausbildung eines eigenen Handwerks in die Töpferei zu erkennen.

Keramik (neuzeitl. Lehnwort aus d. Frz., entstanden aus d. grch. keramike [techne] = Töpfer[kunst]. Sammelbegriff für Tonwaren. Im Folgenden wird von Feinkeramik gehandelt. Zu Grobkeramik s. unter Ziegelherstellung, Ziegler). Die Kunst, aus ® Ton Gefäße und Figuren herzustellen und durch einfachen Brand haltbar zu machen ("Irdenware"), war bis zum FMA. nördl. der Alpen über die Erzeugung einfacher, grober Ware nicht hinausgekommen. Zwar hatten schon die Römer die Töpferscheibe gekannt, doch arbeiteten fma. Töpfer nördl. der Alpen noch freihändig. Erst im HMA. wurde die Töpferscheibe vom Mediterraneum her eingeführt. Auch die Technik des Glasierens zur Undurchlässigmachung wurde erst vom FMA. an wieder aufgenommen, wobei anfänglich zumeist grüne Bleiglasur verwendet wurde. Im weiteren Verlauf kamen bleifreie Lehmengoben (12. Jh. Mittelalterliche und neuzeitliche Keramik - Übungssammlung Uni Tübingen - Nachgedrehte Waren. ) und Salzglasuren (14. ) auf. Neben diversen Haushaltsgefäßen (canna, hanapus [Napf], amphora [Behälter für Wein, Öl, Wasser], olla, orca [großer Vorrats- oder Transportbehälter], conca [Nachtgeschirr], vas, vasculum [allgemein für Gefäß]) wurden ® Schalltöpfe, Bodenfließen (s. Fußboden), Kinderspielzeugfiguren, Spinnwirteln, etwa von der Jahrtausendwende an auch Ofenkacheln (s. Kachelofen) hergestellt.