Allgemeine Zeitung Mainz Stellenanzeigen
(Foto: Georg Wendt/dpa) Ihr bisher speziellster Auftrag: die Partnerinnen und Partner der G-20-Gäste im Jahr 2017 durch den Hafen zu führen. Ja, es war interessant, dabei zu sein, wie die Ladys und damals drei Gentlemen sich trafen. Eine kleine, geschlossene Runde zu erleben, für die kreisende Hubschrauber, Absperrungen und all das normal sind. Für mich bedeutete das dagegen eine große Anspannung - jeden Tag möchte ich so was nicht haben! Bei Schiffsrundfahrten scheint es kaum ohne Witzchen zu gehen - welchen Scherz können Sie überhaupt nicht mehr hören? Das ist tatsächlich ein Punkt, in dem ich mich von Anfang an unterscheiden wollte: Ich möchte mehr Fakten, weniger Sprüche bringen. Wirklich gar nicht mehr hören kann man doch, dass in irgendwelchen Schuppen im Hafen die Bananen krummgebogen und in den Schleusen die Schollen plattgedrückt werden. Wird aber immer noch manchmal erzählt. Und umgekehrt: Was klingt unglaublich, ist aber wahr? Staedtereisen nach hamburg mit elbphilharmonie . Am Fischmarkt frage ich gerne: Was meinen Sie, an welchem deutschen Hafen kommt der meiste Frischfisch an Land?
Puccini wird so poliert und gefiltert, die Stringenz seiner Themenfindung, der Nuancenreichtum seiner Orchestrierung gleißt wie unter Laborlicht. Aber hier wärmt nichts, schwingt nur wenig Emotion mit. Man bleibt kalt bei der Sache. Am besten funktioniert das im ersten Akt. „Tosca“: Barrie Kosky und Lorenzo Viotti sezieren die Puccini-Oper - WELT. Kosky und sein Bühnenbildner Rufus Didwiszus meiden römischen Veduten, kein Sant'Andrea della Valle-Kirchenschiff, kein Kabinett im Palazzo Farnese, keine Engelsburg-Terrasse im Morgengrauen. In der totalen Abstraktion eines schwarzen, leeren Raumes stehen nur eine Staffelei mit unbehandelten Leinwänden und ein Eimer mit Blumen. Alles andere malen Musik und Regie aus. Während der flüchtende Staatsgefangene Angelotti (Martijn Sanders), der den für alle tödlich tollen Tag auslöst, hyperventilierend tobt, auch der Messner (Federico de Michelis) mehr grummelt als sonst, spinnen Cavaradossi (spinto-solide: Joshua Guerrero) und Tosca im blauen Kleid (eisige Sopransonne: Malin Byström) ihre Gefühlsaktionen deutlich bedachter, weniger opernhaft aus als sonst.
zur Freitextsuche