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Ein Schnurrbart war darauf abgebildet, genauso wie die Aufschrift "Männer gegen Gewalt". Besonders nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln, wollten sie mit ihrer Demonstration ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Um 19. 30 Uhr nimmt die Diskussion in Rixdorf langsam ein Ende. "Was hast du heute hier gelernt? ", fragt Erdogan jeden Einzelnen im Raum. "Ich bin 60 und habe immer noch viel zu lernen, merke ich", sagt Hamid. Die Männer beginnen daraufhin zu lachen. Nacheinander bedanken sie sich bei ihrem Freund Kazim, geben ihm Küsse links und rechts, schütteln seine Hand, wünschen ihm alles Gute. Leise schieben sie die Stühle zurück an die Tische, räumen ihre Teegläser auf und verlassen den Raum. Türkische möbel berlin neukölln komplex immer. "Bis nächsten Montag, Arkadaş! " Wer waren die Täter? Das sind die Verdächtigen von Köln Wer waren die Täter? Das sind die Verdächtigen von Köln
Unsere Küchen liegen genau übereinander. An einem Sonntagmorgen vor 26 Jahren betrat er die Wohnung. Und bis heute wohnt der Architekt in der Weichselstraße 66. Der 70-Jährige wirkt erstaunlich jugendlich, wie auch seine Wohnung. Als er 1986 einzog, war am Ende der Weichselstraße die Mauer. Am oberen Ende begann der Kontrollstreifen. Die Straße wurde eher gemieden. Es war ruhig. Aber die besondere Atmosphäre hat sich seitdem nicht geändert: "Aus nichts etwas machen zu können, das war und ist anziehend. Alles ging sehr einfach, aber es blieb auch einfach. Türkische möbel berlin neukölln nach überall. " Es gibt immer noch viele kleine Ateliers und Galerien, aber keine hält sich länger. Ich brauche zehn Minuten für die 850 Meter Weichselstraße. Verzierter Altbau wechselt sich mit 50er-Jahre Bauten ab. Graffiti-Sprayer versuchen sich an den Hauswänden. Die Sonne scheint durch die Baumallee. Es ist lebendig. Das macht den Charme der Straße aus. Ich zähle knapp 20 Bars, Cafés und Restaurants. Ein Bio-Supermarkt gegenüber dem Discounter.
Es sind Gastarbeiter der ersten Generation, aber auch Jugendliche der vierten Generation. Kazim Erdogan hält nicht nur den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, sondern hat daneben noch zahlreiche andere Preise für seine Tätigkeit erhalten. Für die Väter und Männer seiner Gruppe ist er eine Art Galionsfigur. Ehrenmorde, Schläge und die Stellung der Frau "Männer müssen ehrlich zu ihren Frauen sein", sagt Sozialpädagogin Altun Igöz an diesem Montagabend. Erdogan wird bei seiner Arbeit jede Woche von einer weiblichen Fachkraft unterstützt. So soll sichergestellt werden, dass auch ein weiblicher Blickwinkel in die Diskussionen mit einfließt. Vieles dreht sich montags in Neukölln um Frauen. Dabei geht es nicht immer nur um die Ehrlichkeit zu ihnen. Sondern häufig um die Gewalt an ihnen – Ehrenmorde, Schläge, häusliche Gewalt. Initiative für ein noch besseres Neukölln. "Wenn jemand als Sohn geschlagen wurde, schlägt er häufig auch als Vater zu", sagt Igöz. Ihr und Erdogan geht es nicht darum, die Männer zu erziehen, sondern ihnen den Ball zuzuwerfen, damit sie selbst beginnen zu denken.
Die Preise und das junge, modebewusste Publikum laden nicht gerade dazu ein, dass die Ur-Neuköllner hierher kommen. Die Besitzer wollen lieber nicht genannt werden. Schade eigentlich. "Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, in der man wirklich reden kann. Wenn hier 20 Leute tanzen wollen, ist das nicht möglich", erklären mir die Besitzer. Also verzichtet man auf die feiernden Touristen und setzt auf Ruhe und Platz. Ferhat in seinem zukünftigen Kiosk | ©F. Türkische möbel berlin neukölln – magic. Hessberger Die feiernden Menschen sind der Grund, warum Ferhat eine Straßenecke weiter baut. Er hat eine Vision: "Dieser Kiez wird in den nächsten drei Jahren der beliebteste von ganz Berlin. " In der Weichselstraße 54 will der 32-Jährige einen Kiosk mit Feinkostabteilung eröffnen. 3000 Euro bezahlt er für die knapp 300 m2. Stolz zeigt er mir jeden Raum des verwinkelten Rohbaus. Er hat alte Tapeten abgerissen, Backsteine freigelegt, Dielen abgeschliffen, rund 70. 000 Euro investiert. Seine Hoffnungen sind groß. Ein Nachbar hat ihm erzählt, die Weichselstraße sei früher einmal so bekannt und beliebt gewesen, wie heute der Kurfürstendamm, mit vielen Geschäften und Kneipen.